
Wildkirchli, Drachenloch, Wildenmannlisloch – zu den Anfängen der Höhlenforschung in der Ostschweiz. Eine Publikation mit Fotografien, Skizzen und Texten aus jener Zeit.
Vergessene Schätze
Während der Recherchearbeit zu einer Ausstellung im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen kamen völlig unerwartet bisher unerschlossenes Bild- und Schriftmaterial zu den Anfängen der Höhlenforschungen in St.Gallen und Appenzell Innerrhoden ans Tageslicht. Es handelt sich um zahlreiche über 100-jährige Höhlentagebücher, Pläne, Skizzen und Fotografien zu den archäologischen Ausgrabungen in den Höhlen Drachenloch, Wildkirchli und Wildenmannlisloch. Das Bild- und Schriftmaterial ist einmalig und zum grossen Teil noch absolut unbekannt und nicht publiziert.
Das ändern wir jetzt!
Pioniere der Höhlenforschung
Der Name Emil Bächler (1868–1950) ist heute untrennbar mit der Erforschung der Ostschweizer Höhlen Drachenloch, Wildenmannlisloch und Wildkirchli verbunden. Diese Höhlen sind nach heutigem Kenntnisstand die höchstgelegenen Fundstellen aus der Altsteinzeit in der Schweiz. Bei den Ausgrabungen in der Wildkirchlihöhle (AI) von 1904 bis 1908 entdeckten Emil Bächler und der beauftragte Grabungsmitarbeiter Otto Köberle Sensationelles: Von Menschen geschaffene Werkzeuge, 30’000 bis 40’000 Jahre alt!
Die aufsehenerregenden Funde inspirieren weitere Hobbyforscher:
„Ich kannte damals das Drachenloch nur vom Hörensagen … Aber es verging eine Reihe von Jahren, bis ich wirklich dazu kam, meinen längst geplanten Besuch im Drachenloch aufzuspüren. Ich verwendete hiezu einen schulfreien Nachmittag, es war der 7. Juli 1917, ein Samstag. Als ich von meinen beiden Buben begleitet, nach dem Mittagsessen zur Höhle hinaufstieg, in der Absicht, sie auf ihren Inhalt zu prüfen. …“
Theophil Nigg (1880–1957), 7. Juli 1917
… und er wird dort auch fündig. Es folgen Ausgrabungen in der Drachenlochhöhle zwischen 1917 und 1923. Nicht nur zahlreiche Knochen von Höhlenbären werden frei gelegt, sondern auch Spuren von altsteinzeitlichen Menschen entdeckt. Eine Feuerstelle in der Höhle ist über 50’000 Jahre alt!

Archive, Museen und Privatsammlungen
Diesen Pionieren der Höhlenforschung der Ostschweiz und ihrem Vermächtnis möchten wir Rechnung tragen. Nach dem erfolgreichen Crowdfunding im Herbst 2018 (vielen Dank für die Unterstützung!) starten die beiden Grafikschaffenden Laura Prim und Daniel Weber nun mit den gestalterischen Arbeiten. Archive, Museumsbestände und Privatammlungen werden durchsucht, Fotos ausgewählt, Texte verfasst. Doch dazu mehr in Kürze …
Und noch zum Schluss: ein kurzes Filmchen …